Wo ist denn nur der Schlüssel?
Manchmal suche ich ständig etwas. Geht das Dir auch so? In letzter Zeit wird mir immer öfter bewusst, was ich so alles mache, ohne es wirklich mitzubekommen. Ich merke, wie ich mich sozusagen selbst überhole.
Dann stehe ich später oft da, und weiß nicht mehr wo ich etwas hingelegt habe, oder ob ich einen Schalter ausgemacht habe. Manchmal habe ich dann Teile vergessen, was ich gerade mit jemand besprochen habe. Und auch wenn ich unterwegs bin, stelle ich manchmal fest, wie unbewusst ich durch die Gegend wandele. Bis dahin, dass ich mich frage, war die Ampel jetzt gerade grün? Hand aufs Herz, Euch geht das bestimmt genauso.
Nein, keine Angst, das hat nichts mit Alter oder Krankheit zu tun. Das hängt damit zusammen, dass ich nicht immer ganz präsent bin. Oder Dinge nur halbbewusst tue, weil ich noch andere Dinge oder schon das nächste im Kopf habe.
Das ist nicht neu, ich denke wir kennen das alle. Es fällt mir nur mehr auf, weil die Zeit schnelllebiger wird und ich meinen Fokus auf Bewusstsein gelenkt habe. Das hat zur Folge, dass mir bei mir persönlich eben auch viel mehr bewusst wird, eben alles wo ich noch sehr unbewusst bin.
Hier und Jetzt
Mir wird immer klarer, wie wichtig es ist, ganz im hier und jetzt anwesend zu sein. Also das Telefongespräch ganz bewusst zu führen und dann alle wichtigen Notizen vervollständigen, bevor ich das nächste Gespräch annehme. Dann vergesse ich in Zukunft nicht mehr, was ich abgesprochen habe, weil es dann eben nicht von dem nächsten Gespräch überspielt wird.
Es ist gar nicht so einfach immer ganz bei der Sache zu sein und sich nicht ablenken zu lassen, oder sich gar selbst abzulenken. Denn darin sind wir Meister. Und ganz oft sind wir sogar noch sehr stolz darauf. Wir sind multitasking. Ich auch, doch inzwischen, unterbreche ich es, wenn es mir klar wird, dass ich da wieder einmal in meine eigene Falle getappt bin.
Das ist eben auch nur eine von vielen Illusionen, die angesehen werden wollen. Das Hirn hat Stapelverarbeitung. Es ist viel sinnvoller eins nach dem anderen zu tun. Und je bewusster ich dabei bin, desto weniger muss in der Folge korrigiert oder gesucht werden. Ganz ehrlich, es ist auch weniger Unfallträchtiger und es entsteht weniger Stressgefühl in mir. Ich denke nur wie oft ich mich anstoße, wenn ich nicht ganz im hier anwesend bin. Ich werde also automatischer gelassener. Was zur Folge hat, dass ich auch einmal etwas gehen lassen kann, weil es gerade nicht dran ist.
Erkenne Dich selbst
Dieses Multitasking hält mich fern von meiner Multidimensionalität. Es wäre viel sinnvoller und effizienter tiefer einzusteigen, als diese Gleichzeitigkeit in der Masse. Ich bekomme damit mehr Verbindung mit meinen inneren Werten und dadurch entsteht eine enorme Klarheit und Schaffenskraft.
Das kann ich mit dieser Gleichzeitigkeit nie erreichen. Ich kann nicht mit mehreren Menschen gleichzeitig ein tiefgreifendes, intensives Gespräch führen, aber mit einem schon. Und genau dieses Gespräch kann die Grundlage sein, dass sich die Beziehung vertieft und stabilisiert.
Immer mehr erfordert es in unserer Zeit bewusst zu entschleuigen, um gut ans Ziel zu kommen. „Gehe langsam, wenn Du es eilig hast.“ Eine Aussage von Lothar J. Seiwert dem Zeitmanagement Papst von vor vielen Jahren, bekommt heute zunehmend mehr Bedeutung.
Ganz bei sich sein und dem was gerade getan wird, das ist ein hohe Kunst, die Erfolg auf Dauer verspricht.
Morgen geht es weiter mit ein paar Achtsamkeit-Übungen, die ich so in meinen Alltag einbaue.