Wochenimpuls 24.08.- 30.08.2015
Diese Woche möchte ich den Focus einmal darauf lenken, wie oft im Alltag Dinge getan werden, zu denen niemals bewusst JA gesagt wird. Oder wir uns gar in Widerstand dazu befinden. Das macht das Leben richtig schwer und wir tragen auch noch selbst dazu bei.
Ich möchte Ihnen drei Alltagsszenen erzählen:
Sie haben ein Kind, das zum Klavierunterricht geht und fahren es jede Woche einmal mit dem Auto in einen Nachbarort zur Klavierlehrerin. Immer wenn Sie ins Auto steigen denken oder sagen Sie: “Ich bin die Taxifahrerin der Familie. Oh man eh, das nervt.“
Zum einen sei festgestellt, dieses Denken kann einen automatische Schleife sein, die einfach nur einmal durchbrochen werden will. Denn hier steht eine grundsätzliche Entscheidung an. Das Kind soll Klavier lernen und dazu muss es in den Nachbarort zur Klavierlehrerin kommen. PUNKT! Wenn dem so ist, dann nutzt das innerliche Meckern überhaupt nichts. Das Fahren gehört dann zum Gesamtpaket, Klavierlernen und Elternsein dazu. Innerliches Meckern macht es nur anstrengend und verhindert auch neue Lösungsorientierung. Klar kann das Meckern im Außen, den anderen ein schlechtes Gewissen machen. Das eigene Tun wird als eine besondere Leistung darstellen und kann somit einen unbewussten Vorteil haben. Ein grundsätzliches JA für die aktuelle, wöchentliche Situation wird die Gefühlslage entspannen und auf Dauer Lösungen bringen. Als Impuls stelle ich folgende Fragen, die Lösungen bringen können. „Gibt es einen Plan B? Kann ich mich mit jemand abwechseln beim Fahren?“ Die nächste Frage wäre: “Wie alt ist das Kind?“ Kann es schon lernen zumindest bei der Hinfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren?“
Es ist Sommer, das Fenster im Schlafzimmer steht auf. Der Hund des Nachbars jault vor sich hin, weil er mal wieder alleine ist. Sie sind müde und möchten schlafen. Es regt Sie fürchterlich auf, dass dieser Hund jault und Sie nicht schlafen können.
Jetzt haben Sie die Wahl, sich richtig rein zu steigern in dieses Gefühl, dass das Jaulen des Hundes Ihnen den Schlaf raubt. Ganz sicher werden Sie dann ganz schlecht einschlafen können. Sie werden stinksauer werden, da Sie der Situation ausgeliefert sind. Es ist so warm und Sie haben nicht einmal die Chance das Fenster zu zumachen, da Sie sonst ersticken werden. Wenn Sie nun nicht Glück haben, und der Nachbar bald nach Hause kommt, wird es eine fürchterliche Nacht werden. Und ein noch schrecklicher Morgen, an dem Sie ganz zerknittert aufwachen und schlecht gelaunt in den neuen Tag starten. Oder Sie sagen einfach JA, der Hund ist einsam und der Nachbar wird seinen Grund haben, warum er ihn heute nicht mitgenommen hat. Ja, ich höre das Jaulen und es ist so. Über dieses Sinnieren wird es sie langsam in einen friedlichen Schlaf tragen und der Start in den neuen Tag wird ein anderer sein.
Sie haben einen Job, den Sie machen, um sich Geld dazu zu verdienen, weil Sie einen Urlaub, eine Fortbildung machen möchten, oder weil Sie sich etwas Besonderes kaufen möchten. Sagen wir einen Putzstelle. Jede Woche zwei Stunden in einem privaten Haushalt. Und aus Gewohnheit sind Sie beim Putzten schlecht drauf, das machen Sie nicht wirklich gern. Die zwei Stunden ziehen sich wie Kaugummi. Und mit der Zeit haben Sie das Gefühl, die legen extra viel Zeug hin, damit das Abstauben besonders schwer wird. Schwup, ist Ihnen auch schon etwas runtergefallen.
Auch hier fehlt ein deutliches JA! Sie dürfen jeden Monat neu entscheiden, ob Sie das Schmerzensgeld haben möchte. Wenn Sie es haben möchten, dann sagen Sie Ja. Dann sehen Sie die Vorteile, schließlich haben Sie sich für eine Putzstelle entschieden. Ihre Idee war sich Geld für etwas Besonderes zu verdienen. Machen Sie das Putzten zu etwas Besonderen. Gehen Sie mit einem Lied im Kopf dahin und wirbeln Sie durch die Wohnung. Wahrscheinlich wird es den Menschen auffallen, wie toll Sie Einsatz bringen. Und wer weiß, vielleicht wird das sogar zu einem extra Trinkgeld führen. (Wenn Sie es nicht erwartenJ). Sehen Sie die Möglichkeiten, Sie kommen raus aus Ihrem Alltagstrott und sehen eine andere Wohnung und Sie können sich bewegen. Also bezahltes Fitnessstudio. Zu guter Letzt rückt jeden Monat das gewünschte Besondere näher.
Jetzt sagen Sie: „Alles andere Blickwinkel?“, aber mit diesen JAs, wird Ihr Leben deutlich einfacher. Und zu allem in Ihrem Leben, dem Sie nicht mit einem Wechsel des Blickwinkels ein JA schenken können, ist Ihr Tun gefordert. Wenn es bei einem NEIN bleibt, dann steht Veränderung an. Suchen Sie sich einen anderen Zweitjob, vielleicht als Bedienung in der Eisdiele, oder ziehen Sie um, wenn der Hund des Nachbarn jede Nacht 10 Stunden heult und Sie es nicht ausblenden können. Was auch immer dann die Lösung ist, die Antwort kommt aus Ihnen. Nur da ist die für Sie passende Lösung.
Wozu wollen Sie diese Woche JA sagen?