Praxisbericht – Azubi Chilll – mentales Prüfungsmanagement für Azubis bei der IHK Wiesbaden
Gestartet sind wir an diesem Tag mit vielen Fragezeichen. Was wird da auf mich zukommen? Kann ich das überhaupt zu dem ganzen Stress, den ich bereits mit der Ausbildung und der bevorstehenden Prüfung habe bewältigen? Wird die Trainerin wirklich praktizierbare Lösungen für uns haben? Kann Sie verstehen, dass wir Ängste haben und können wir die auch wirklich in diesem Rahmen zeigen?
Nach einem spannenden Warmup, waren die ersten Berührungsängste weg und mit ein paar zwischenmenschlichen Geschichten, war sehr schnell klar, alle befinden sich in einer ähnlichen Situation. Getragen von diesem Verständnis, konnten wir uns sehr schnell auf eine humorvolle und Lösungsorientiertes Arbeiten einlassen.
Sind wir einmal ehrlich, nicht nur als Auszubildender sind wir mit solchen Situationen konfrontiert. Immer wieder im Leben geht es darum Herausforderungen zu meistern, übergroß gefühlte Anforderungen in kleine Häppchen aufzuteilen und sich den Ängsten vor der Bewältigung dieser Herausforderungen zu stellen.
In meinem eigenen Leben hatte ich gerade im Dezember wieder so eine Herausforderung, denn auch ich hatte eine weitere Prüfung in meinem Arbeitsfeld zu bestehen.
Zuerst haben wir uns den Ängsten angenommen, woher kommen diese und wie machen sie sich manchmal auch selbständig. Die nächste Herausforderung war es, sich auf das Fühlen auf der körperlichen Ebene einzulassen. Es gibt immer zwei Wege der Veränderungsmöglichkeiten, den inneren Weg und den Äußeren. Denn nicht immer ist die Gelegenheit günstig, gerade in einer Prüfung, den inneren Weg zu gehen. Dafür braucht es dann Werkzeuge, um sich über die äußere körperliche Ebene in Entspannung zu bringen. Mit kleinen Übungen, die ohne großen Aufwand in den Alltag eingebaut werden können, wurde der persönliche Werkzeugkoffer erweitert. Ergänzend dazu gab es eine mentale Übung, die nun für Notfallsituationen bereit steht, um sich selbst zu stärken.
Überrascht waren einige, dass sie dem Organisatorischen noch viel zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt haben. Mit wenig Zeitaufwand, mit Struktur und System, kann so manch großer Berg in kleine Schritte zerlegt werden. Es ist tatsächlich oft so, dass gerade das Einfache zu entspannenden Lösungen führt.
Für Erleichterung sorgte, dass es darum geht sich die für sich selbst am besten greifenden Lernmethoden und –Strategien auszusuchen. Es ist also nicht notwendig alles anzuwenden, sondern das was einem persönlich weiterhilft und entspricht. Alle haben bereits während des Tages die Auswahl ihrer persönlichen Lieblingstools getroffen, so dass direkt im Anschluss damit gearbeitet werden kann. Alle Tools sind so gestaltet, dass es keiner besonderen Anschaffung braucht und sie im täglichen umgesetzt werden können.
Eigene Werte, Visionen, ein Notfallset, Antistressübungen, der Schweinehundfreund und auch unterstützende Kräfte wurden als Schätze mit in den Rucksack gepackt. Dafür wurden fremde Ängste und Druckmacher ausgeladen, Somit war das, was nun im Rucksack für die Prüfung gepackt war, für alle individuell tragbar und machbar.
Am Ende des Tages war das Resümee durchweg gut und alle fühlten sich klarer und gestärkt für die Prüfung.
Ich wünsche allen Azubis toitoitoi für die bevorstehenden Prüfungen. Ihr schafft das!