Die alten Fußfesseln sind bereits gelöst, der Bühnenumbau ist im vollen Gang und jetzt kommt es darauf an, wann Du die Eintrittskarte für das neue Stück löst. Der Preis ist Verzeihen, Erkennen, (Selbst)Vergeben, anderes handeln.
Das Betreten der neuen Energiefelder auf der Weltenbühne ist möglich. Nun hängt es jedoch ganz von Deinen individuellen Entscheidungen und Deinem Bewusstseinszustand ab, ob das Feld für Dich schon sichtbar wird.
Es kann durchaus sein, dass noch ein paar innere Wiederholungsschleifen an Erfahrungserkenntnissen nötig sind.
Das hängt davon ab, inwieweit Du Dich schon an all dem abgelöst hast, was diesem neuen Energiefeld nicht mehr funktionieret: alten Verletzungen weiter pflegen, Mustern, Ängsten, Reaktionen und Blockaden, die der neuen Energie nicht mehr entsprechen. Es ist nicht schlimm, wenn Du da noch nicht ganz angekommen bist, denn es kommt auf Dein individuelles Tempo und Deine ganz persönlichen inneren Seelenthemen an. Es ist ähnlich, wie wenn Du Dir einen alten Film auf Wiederholung gestellt hast.
Ich spreche gerne von der Bühne, wenn ich vom Weltengeschehen erzähle. Dort wird gerade die Bühne für eine neue Theateraufführung umgebaut. Dabei herrscht einiges an Durcheinander, Drama und die ganzen herum wuselnden Bühnenbildner arbeiten schon am Umbau. Der Direktor hat, wie es aussieht, vergessen, den alten Schauspielern zu sagen, dass das alte Stück beendet ist. Das Publikum ist die ewige Wiederholung auch leid. Die Schauspieler haben sich sogar so mit ihrer Rolle identifiziert, dass sie das Gefühl haben, die Welt geht unter, wenn sie nun nicht weiter auf der Bühne in der bisherigen Rolle stehen. Es kann durchaus auch sein, das im neuen Stück Hauptrollen in neuer Besetzung geben wird.
Doch in jedem einzelnen Lebensstück bleibt die Aufführung im neuen Energiefeld, den einzelnen Menschen überlassen. Da darf die neue Rolle nun langsam eingeübt werden. Und das ist erst möglich, wenn das alte Skript aus der Hand gelegt wird und das neue bewusst einstudiert wird.
Ein Klebstoff an der alten Rolle ist Wut, Zorn, Angst, Eifersucht, Mangel und das Nicht-Bewusstsein, dass es sich tatsächlich um eine Rolle handelt, die eingenommen wurde. Vielleicht bist Du Tochter oder Sohn und hast bisher diese Rolle gespielt in einem Stück, in dem Deine Eltern eine sehr dominante Rolle eingenommen haben, aber Dich nie richtig wahrgenommen haben. Du hast das Gefühl, Du wurdest wie Aschenputtel behandelt. Solange Du Deinen Eltern vorwirfst, dass sie das Ändern sollen und Dich endlich als Prinzessin oder Prinz behandeln sollen, bekommst Du immer wieder Wiederholungsschleifen, in denen Du die Erbsen sortieren musst. Weil Du nicht erkennen kannst, dass die Rollenausschreibungen in diesem Theaterstück so festgelegt sind und Du diese Rolle angenommen hast.
Dieses Erkennen eröffnet Dir die Möglichkeit, dass Du Deinen Eltern vergeben kannst, denn sie haben diese Rollen in dem Stück angenommen, weil es eben nur möglich ist mit den ganzen Mitspielern zusammen diese Stück aufzuführen. Gleichzeitig wäre es gut, Dir selbst zu vergeben, dass Du diese Rolle angenommen hast und das Stück ganz perfekt nach dem Rollenplan mitgespielt hast. Ohne die perfekte Auslebung in der Rolle mit all dem dazugehörigen Drama wäre das keine gelungene Theateraufführung geworden.
Es hat super dazu gedient, Erfahrungen zu sammeln und Dich nun an den Punkt der Entscheidung zu führen, dass es möglich ist, dies Rolle zu beenden, um damit auch die anderen Schauspieler aus den Rollen in Deinem Leben zu erlösen. Oft möchten die auch schon längst eine neue Rolle besetzen, können das aber nicht, wenn das Stück immer noch aufgeführt wird. Höre also auf darauf zu warten, dass die anderen in dem alten Stück eine neue Rolle spielen, das wird dort nicht möglich sein.
Du entscheidest nun, ob es noch notwendig ist, das alte Stück weiter zu spielen, weil es durchaussein kann, dass noch nicht alle Nuancen aufgeführte wurden und diese noch erspielt werden wollen, oder ob es Dir schon überdrüssig ist und nun langsam der letzte Vorhang fällt.
Denn es winkt eine neue Hauptrolle, auf die Du bestimmt schon sehr neugierig bist. Sie will von Dir gespielt, erlebt und erfahren werden. Die Rolle der souveränen Königin und des erwachsenen Königs. In der Du ebenbürtig mit allen anderen Schauspielern unterwegs bist. Du nimmst Deinen Raum ein, handelst so, dass es Dir und allen anderen gut geht. Du hast in dieser neuen Rolle so viele Möglichkeiten Dich auszuleben und kannst auf der Bühne tanzen, singen, lachen und all das ausprobieren, was Dir am Herzen liegt. Denn das neue Stück ist viel freudvoller, wertschätzender, respektvoller als das alte. Die Kulissen sind viel feudaler und die neuen Mitspieler sind eine Gemeinschaft voller Menschlichkeit. Sie haben irgendwie den Durchblick und Kommunikation scheint einfacher zu sein, da alle ihre Rollenbücher freiwillig gelesen haben und das mit der Wertschätzung und dem liebevollen Umgang ernst nehmen.
Das scheint auch viel einfacher in dem neuen Stück zu funktionieren, da die Bühne für diese neue Aufführung entsprechen einer neuen Zeitqualität und einer andern Bewusstseinsstufe. Der Rollenvertrag hat weitaus königlichere Konditionen und lässt viel mehr Spielraum für Deine ganz individuellen Rollenauslegungen. Es ist scheint flexibler zu sein und ist mehr Improtheater mit ganz viel Eigenverantwortung und Selbstgestaltung zu.
Zum ersten Mal hat Du das Gefühl die alten Wiederholungsschleifen verlassen zu haben. Erstaunlicherweise ist für jeden der an der neuen Aufführung teilhaben will eine Rolle da, der Run um die besten Plätze fällt aus, da es nur Hauptrollen gibt.
Je mehr sich für diesen Wechsel entscheiden, desto schneller können wir die alte Bühne abbauen.