Wochenimpuls 07.09.- 13.09.2015
Mit welchen Gedanken erschaffen Sie täglich Ihre und die kollektive Welt?
Bekanntlich ist es erst ein Gedanke, der entsteht, bevor sich dieser Gedanke, dann einen Weg in die Materie verschafft. Alles entsteht immer zuerst einmal im Geist. Danach braucht es jemanden, der es entstehen lässt. Ganz egal ,um was es sich handelt, ein Tisch, ein Gemälde, eine Geschichte, eine Geburtstagsüberraschung, ein gutes Gefühl, ein Überfall ,eine Intrige, ein Kuchen oder ein Baby, zuerst entsteht es im bewussten oder unbewussten Geist.
Über eins dürfen wir uns sehr klar werden, kein Gedanke geht verloren. Und ganz oft wird mit Gedanken sehr unachtsam umgegangen. Je mehr Gedankenhygiene geübt wird, desto bewusster wird sich der Mensch, was alles so im Kopf herumschwirrt, das weder nett noch liebevoll ist. Und oft schon gar nicht mit sich selbst. Wie sprechen Sie so mit sich? Loben Sie sich viel? Sind Sie stolz auf sich?
Beobachten Sie sich einmal ein paar Tage. Was denken Sie so? Über sich selbst? Und über Ihre Mitmenschen? Wie schnell haben Sie eine Bewertung abgegeben, aus einer alten Schublade heraus oder aus einem Teilaspekt zur Situation, die Sie wahrgenommen haben.
Üben Sie einmal einen Tag, alles mit Wohlwollen zu betrachten. Ich meine damit nicht naives Schönreden. Nein, beziehen Sie den Gedanken mit ein, dass es noch mehr gibt, was Sie im Moment nicht wahrnehmen können und Ihnen dadurch vielleicht wichtige Aspekte für eine Beurteilung fehlen. Versuchen Sie einmal einen Tag lang, zwar die Dinge, die geschehen zu erkennen, aber die Unzulänglichkeiten und Fehler nicht automatisch mit der Person zu verknüpfen.
Ein Beispiel: Da nimmt Ihnen ein anderer Autofahrer die Vorfahrt. „Oh Mann dieser Idiot, wo hat der denn den Führerschein gemacht. Soll er doch sein Auto zu Schrott fahren, dann kann er niemanden mehr die Vorfahrt nehmen.“ Wow, schnell sind wir geneigt sowas zu denken, oder es lautstark auszurufen.
Wie war das, Gedanken sind die erste Energie und kein Gedanke geht verloren?
Mit der Achtsamkeits-Übung bekommen Sie Abstand und fühlen sich nicht sofort persönlich angegriffen. Klar bekommen Sie einen Schreck, wenn die Vorfahrt genommen wird. Achtsamkeit und Präsenz im Jetzt, hilft den Unfall zu vermeiden. Liebevolle Rücksichtnahme, dass das Gegenüber nicht ganz anwesend war, weil es irgendeinen Grund dafür gibt. Das Kind könnte krank sein, vielleicht hat er gerade seine Job verloren oder ist ganz frisch verliebt. Genau wie es bei Ihnen und auch bei mir selbst in der umgekehrten Situation ist. Wie oft fahren Sie nicht ganz im Jetzt Auto? Wie oft waren andere Menschen schon achtsam mit Ihnen?
Und wenn Sie vor Schreck, den Ausspruch nicht stoppen können, dann werden Sie sich gewahr, was da gerade von Ihnen gesagt wurde und korrigieren den Ausspruch. Alleine schon, weil Ihnen klar ist, dass alles was Sie einem anderen Menschen wünschen auch wieder zu Ihnen zurückkommt. Nicht sofort und auch nicht immer eins zu eins, aber in einer dann für Sie bestimmt nicht passenden Situation. Und bei der aktuellen Zeitdynamik wahrscheinlich auch ziemlich schnell.
Je mehr Sie das üben, desto selbstverständlicher wird ein gewisser Abstand im Alltag für Sie. Das wird Sie entspannen.
Geben Sie Ihren Gedanken ein neues Übungsfeld. Damit die Gedanken nicht so viel alleine und automatisch unterwegs sind. Machen Sie sich ein paar gestalterische Gedanken. Ok, aber bitte nicht beim Autofahren, da ist Anwesenheit gefragt.
Wie wäre es sich einmal auszumalen, wie Ihre Welt in 2020, also in 5 Jahren aussehen soll. Malen Sie sich ein Gedankenbild. Wie sind die Menschen? Was werden Sie dann tun? Für was werden Sie sich engagieren? Wo leben Sie? Wer lebt mit Ihnen?
Fühlen Sie sich frei Ihr Bild entstehen zu lassen. Sie können auch eine Kollage dazu machen Oder tatsächlich ein Bild malen. Vielleicht schreiben Sie lieber eine Geschichte auf.
Ich möchte Sie darauf aufmerksam machen, dass Sie bitte nur das reinmalen, was sich für Sie gut anfühlt und was Ihnen Freude macht, dass was Sie wirklich erleben möchten.
Alles was Sie nicht haben möchten, dass fällt den meisten Menschen viel einfacher zu formulieren, das gehört nicht in dieses Bild. Wenn Ihnen nur diese Dinge einfallen, weil Sie noch nicht so geübt darin sind, dann schreiben Sie einmal alles aus sich raus, was Sie nicht haben wollen.
Steht es dann schwarz auf weiß da, ist es viel einfacher auf einem neuen Papier, das zu notieren was Sie anstatt haben möchten. Wandeln Sie alles um. Jetzt ist es bereit für Ihr Gedankenbild. Und den Nichtwollen-Zettel, dürfen Sie nun getrost verbrennen.
Viel Spaß beim kreieren Ihrer Welt. Ich würde mich freuen, wenn Sie ein oder zwei Sätze posten, was Sie sich in Ihre Zukunft malen. Oder für was Sie sich engagieren möchten.