Kritik ist oft eine Selbstaussage
Vom Kopf her ist mir völlig klar, dass ich immer mich selbst auch kritisiere, wenn ich einen anderen Menschen bewerte oder an ihm etwas auszusetzen haben. Im Alltag ist das nicht immer einfach anzunehmen und berührt auch ganz oft meinen blinden Fleck.
Ich bitte Euch jetzt nicht mit Entrüstungsstürmen hier zu antworten. Allein sich dessen bewusst zu sein, ist bei den meisten Menschen nicht gegeben. Viel läuft im Unbewussten. Wenn ich mich besser, ehrlicher, pünktlicher, ordentlicher, etc. fühle als jemand anderes, dann poliert das zuerst einmal mein „sich-selbst-besser-mit-sich-selbst-fühlen“.
Doch warum brauche ich das? Wahrscheinlich, weil ich mich selbst noch nicht ganz angenommen habe. Dazu brauche ich diese Streicheleinheiten, damit ich sozusagen Sternenstaub über meine unbewussten nicht so glitzernden Aspekte streuen kann. Ja, so ist das, auch wenn es einige Anteile in mir gibt, die das jetzt ziemlich blöd finden.
Natürlich ist das kein echter Sternenstaub, eher Puderzucker. Staub ist sowieso flüchtig. Es hilft nur vorübergehend.
Satz zwei der Spiegelgesetze
In meinen Workshops geht es oft um schwierige Situationen mit anderen Menschen. Damit hier etwas Klarheit kommt, spreche ich dann auch über die Spiegelgesetze (Mehr dazu findest Du hier „Mit dem Finger auf andere Zeigen“). Das ist regelmäßig eine Herausforderung, für die Teilnehmenden.
Der zweite Satz – Alles, was ich an anderen kritisiere, habe ich auch in mir! (bewusst oder unbewusst) – führt regelmäßig zu Diskussionen.
Den Gegenpol als Wachstumsgeschenk erkennen
Klar, zeigt sich im Spiegel nicht immer alles eins zu eins. Es kann sein, dass ich den Gegenpol zu meinem Thema im gegenüber sehe. Dann geht es darum für mich in eine gesunde Balance in diesem Lernfeld zu kommen. Ein Beispiel: Bin ich immer Überpünktlich, habe ich es viel mit Unpünktlichkeit in meinem Umfeld zu tun.
Ich darf dann wieder einmal trainieren mich von meinen Schwarz-Weiß-Schubladen zu lösen. Mein Verstand weiß ganz genau, was richtig oder falsch, besser oder schlechter ist. Doch macht mich das glücklich? Denn wie gesagt unbewusst kann ich mir nie sicher sein, ob da in mir nicht auch solche ungeliebten Anteile vorhanden sind. Diese wollen dann von mir kontrolliert und unterdrückt werden, damit sie sich auf keinen Fall zeigen. Ich will ja um jeden Preis den hochgesteckten Maßstäben entsprechen.
Könnt Ihr fühlen wie anstrengend das ist?
Eine Übung für mehr Gleichgültigkeit – gleiche Gültigkeit -Augenhöhe
Ich persönlich möchte dieses innere Illusion-Theater gerne auflösen. Ich möchte mich von meinen einengenden und begrenzenden Schubladen befreien. Wie gesagt ist im Alltag nicht immer so einfach, das will trainiert werden. Deswegen habe ich mir eine Übung für mich ausgedacht, die ich gerne mit Euch teile.
Jedes Mal wenn ich wieder in diese Bewertungs-Illusion verfalle, durchbreche ich nun das Muster und sende dem anderen Menschen zur energetischen Unterstützung den Gedanken „ Du bist wundervoll!“.
Wie es in den Wald hineinschallt…
Gedanken wirken, das hat nun inzwischen schon fast jeder mitbekommen. Meine Gedanken wirken energetisch bei anderen und bei mir selbst auch. Ich bastele damit unter anderem mein Resonanzfeld. Was ich aussende kommt zu mir zurück.
Ein Beispiel: Denke ich also dauermäßig, dass mein Chef sich nicht für mich interessiert, wirkt dies in meinem Umfeld. Wahrscheinlich wird es sich im gegenseitigen Erleben so auswirken, dass der Chef ständig mit Ablenkungen und wenig Zeit zu tun hat in meiner Gegenwart.
Gedankenstorno
Gedanken können neutralisiert werden. Es lohnt sich den Test zu machen. Indem ich zum einen die Verantwortung für meine Gedanken übernehmen. „Ich sehe ihn tatsächlich so, dass er kein Interesse an mir hat, es ist meine Annahme!“
Es wird spannend sein im Fall des Chefs den Test zu machen, eine Woche lang einen anderen Gedanken zu senden. Am besten schon jeden Morgen, bei der Ankunft am Arbeitsplatz „Du bist wundervoll!“ Jetzt gilt es jedes Wollen loszulassen und die Rolle des Zeugens einzunehmen. Einfach nur beobachten, was sich ergibt.
Der Turbo in der Verhaltensveränderung
Ich für mich habe mir vorgenommen, wenn ich besonders hart in meinen Bewertungen war, dann werde ich es in Zukunft so handhaben: Nicht nur den „Du bist wundervoll-Gedanken“ senden. Nein, ich gehe einen Schritt weiter. Ich werde diesen Menschen dann sagen, dass sie wundervoll sind, oder ihnen eines meiner „Du bist wundervoll!“-Bilder schicken, mit einem liebevollen Satz.
Ich bin neugierig, wie sich das Experiment auswirken wird. Machst Du mit?
Mach die Welt ein Stück besser
Es kann meines Erachtens gar nicht oft genug einem anderen Menschen gesagt werden, dass er wundervoll ist. Gerade dann, wenn er es selbst von sich nicht glaubt, kann es eine Brücke sein, dass er in sich selbst auch wieder Anschluss an seine Einzigartigkeit findet.
Lasst uns also „Du bist wundervoll-Bilder“ verteilen und Wunder erwarten.
An alle meine Leser :
„Du bist wundervoll!“
Liebe Monika,
das ist ein sehr schöner Artikel. Und so ähnlich übe ich mich auch schon, wenn mir Verhaltensweisen an anderen nicht gefallen. Dann suche ich nach Dingen, die mir am anderen gefallen und die gibt es immer. Manchmal muss ich etwas länger suchen. Danke für den Artikel.
Liebe Brigitte,
vielen Dank für Dein Feedback.
Es ist so wichtig, dass wir unsere Aufmerksamkeit auf die Stärken und das Tolle an anderen Menschen ausrichten und die Problemtrance verlassen.
Herzliche Grüße
Monika